Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

 

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Seminardetails


aktuelles Semester: WS24/25
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Semester:WS23/24
 
Titel:

Diversity und Intersektionalität - Geschichte, Theorie und Praxis

 
 
Lehrgebiet/Studienbereich:Soziologie 
 
Scheine / Modul:BA Soz Prüfungen A 3.1, Modul: Gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen (Prüfungsordnungen 2011/2015/2021/2024)
BA Kind Prüfung H3.2.1: Diversität von Kindheit und Familie - exemplarische Vertiefung (Prüfungsordnung 2014/2015)

BA Kipäd Prüfung WA.1: Wahlmodul (Prüfungsordnung 2014/2015/2021)
BA Soz Prüfungen WM.1/2: Wahlmodul (Prüfungsordnungen 2011/2015)
BA Soz Prüfung WM.1: Wahlmodul (Prüfungsordnungen 2021 (ab Sommersemester 2022)/2024)
 
DozentIn:Eirich, Carolin, M.A.
 
Seminarformat:Seminar möglichst vor Ort, nur soweit das nicht möglich ist, online

(Aktuelle Planung - Die konkrete Umsetzung besprechen die Lehrenden mit den Studierenden zum Seminarbeginn in der ersten Sitzung. Hinweise zum Seminarstart finden Sie in Moodle.)
 
Zeit:Vorbesprechungstermin: Donnerstag, den 23.11. von 16:30 - 18:15h

Block: 29.01.24-02.02.24, jeweils 10:00 - 18:00h und Feedbackgespräche nach Vereinbarung
Seminarumfang:4 SWS
Seminarbeginn:22.11
 
Raum:Vorbe. 03.2.036/Block 09.2.006
 
Kommentar:
[editieren]
Bitte beachten: Falls der Termin am Donnerstag, den 23.11. von 16:30 - 18:15 Uhr nicht wahrgenommen werden kann, bitte ich um rechtzeitige Kontaktaufnahme. Unentschuldigtes Fehlen zu diesem Termin führt zum Verlust des Seminarplatzes.

Teilnahmebeschränkung:

Dieses Seminar ist auf 45 TeilnehmerInnen beschränkt. (Kleingruppenarbeiten und Selbsterfahrungsübungen, die ein gewisses Einlassen auf die Gruppe erfordern. In Großgruppen funktioniert das nicht gut.)

Inhalt:

Die aus dem aktivistischen Kontext des US-amerikanischen, schwarzen Feminismus stammende Forderung, die spezifischen Unterdrückungserfahrungen (lesbischer), schwarzer Frauen* ernstzunehmen, wurde 1989 erstmalig von Kimberlé Crenshaw in einer bahnbrechenden, rechtswissenschaftlichen Analyse in die Wissenschaften getragen. Als Intersektionalitätsforschung hat das Konzept seither insbesondere innerhalb der Frauen- und Geschlechterforschung/ den Gender Studies eine beachtliche Entwicklung erfahren.

Mit Intersektionalität werden Verschränkungen und Wechselwirkungen von Differenzkategorien bzw. die inhärent interdependente Verfasstheit von Differenzkategorien beschrieben. Es wird davon ausgegangen, dass gegenderte/ vergeschlechtlichte, rassifizierte und be_/ver_hinderte Subjektpositionen und Identitäten, sowie die sexuelle Identität, soziale Herkunft/ Schicht- und Klassenzugehörigkeit, weltanschauliche bzw. religiöse Zugehörigkeit, Aussehen, Alter, Staatsangehörigkeit u. a. durch ihre komplexen Verwobenheiten zu ganz spezifischen Lebensrealitäten und Diskriminierungserfahrungen führen.

Im Seminar werden zunächst plurale Entstehungsnarrative und -kontexte historisch nachvollzogen, um daran anschließend zu diskutieren, wie Intersektionalität selbst verfasst ist. Handelt es sich um eine Gesellschaftstheorie, Methodologie, ein Paradigma, Konzept, Sensibilisierungsinstrument in der politischen Praxis oder gar um ein Buzzword? Interessant wird hier auch der Nachvollzug der akademischen Institutionalisierung der Intersektionalitätsforschung.

Schließlich widmen wir uns sowohl dem aktuellen Stand der Debatten und dabei hervortretenden Konfliktfeldern, als auch Potentialen und Grenzen zukünftiger Entwicklungslinien. Drohen intersektionale bzw. interdependente Kategorisierungen in identitären Festlegungen zu erstarren? Welche Antworten gibt es hierzu in der Theorielandschaft und in sozialen Bewegungen? Da Fragen von Intersektionalität auf allen Analyseebenen (mikro, meso, makro) relevant werden, beschäftigen wir uns mit unterschiedlich gelagerten Fall- bzw. Analysebeispielen.

In welchen Verhältnissen Inklusion, Diversität und Intersektionalität zueinanderstehen ist noch vergleichsweise unterbeleuchtet. Festzustellen bleibt jedoch, dass die aus der Intersektionalitätsforschung gewonnen Erkenntnisse als Diversitykonzepte in der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit in die Praxis umgesetzt werden. Doch durch die fortschreitende Implementierung von Instrumenten des Diversitymanagements wird auch die Kritik daran lauter: Die Rede ist von einer neoliberal geprägten Marktförmigkeit und Vermarktbarkeit von Vielfalt. Wie kann dem in der Praxis begegnet werden?

Empfehlungen zu speziellen Kenntnissen und Bereitschaften:

Im Seminar wird praktische Selbsterfahrung anhand von Übungen mit theoretischem Input bzw. der Lektüre von Grundlagentexten verknüpft. Hierbei setzen wir uns auch mit differenzsensiblen, pädagogischen Materialien auseinander, mit denen eine Gender- und Diversitätssensibilisierung beabsichtigt wird. Die Seminarinhalte können teilweise im Vorfeld mitbestimmt werden. Eine regelmäßige, aktive Teilnahme und die Bereitschaft, sich mit eigenen Verortungen, mit inter- und transdisziplinärem Arbeiten und den Implikationen für die berufliche Praxis auseinanderzusetzen wird vorausgesetzt.

Bitte beachten: Falls der Termin am Donnerstag, den 23.11. von 16:30 - 18:15 Uhr nicht wahrgenommen werden kann, bitte ich um rechtzeitige Kontaktaufnahme. Unentschuldigtes Fehlen zu diesem Termin führt zum Verlust des Seminarplatzes.

Arbeitsformen:

Multimediale Präsentationen, Text-, Bewegtbildanalysen- und interpretationen, Selbsterfahrung- und reflektion in unterschiedlichen Sozialformen (alleine, zu zweit, in Kleingruppen und im Plenum).

Prüfungsleistungen bzw. Testat:

Option 1: Moderation einer auf Moodle beschriebenen Trainingseinheit im Seminar mit Input-Präsentation (30 min. alleine, 45min. in Zweierteams)

Option 2: Sitzungsgestaltung (30 min. alleine – 60 min. in Zweierteams)

Option 3: Halten einer multimedialen Präsentation auf Grundlage von zur Verfügung gestellter Literatur mit Thesenpapier (20 Min. alleine - 40 Min zu zweit)

Option 4: Verfassen einer Hausarbeit mit folgenden Vorgaben:
Umfang: 10 Seiten, Schriftart: Calibri, Schriftgröße: 11pt, Zeilenabstand: 1,5. Für weitere Vorgaben bitte die Broschüre zum wissenschaftlichen Arbeiten der Arbeitsstelle WAS berücksichtigen.


Ausgenommen der Option 4 sind alle Prüfungsleistungen in Einzelarbeit oder - je nach Seminargröße - zu zweit möglich.

Sonstige Informationen:

Bitte beachten: Falls der Termin am Donnerstag, den 23.11. von 16:30 - 18:15 Uhr nicht wahrgenommen werden kann, bitte ich um rechtzeitige Kontaktaufnahme. Unentschuldigtes Fehlen zu diesem Termin führt zum Verlust des Seminarplatzes.

Basisliteratur:

Eine ausführliche Literaturliste erhalten Sie bei Seminarbeginn.

Biele Mefebue, Astrid / Andrea D. Bührmann / Sabine Grenz (Hrsg.): Handbuch Intersektionalitätsforschung. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden 2022.

Boger, Mai-Anh: Theorien der Inklusion. Die Theorie der trilemmatischen Inklusion zum Mitdenken. Dissertation Universität Bielefeld; edition assemblage 2019.

Çağlar, Gülay / María do Mar Castro Varela / Helen Schwenken (Hrsg.): Geschlecht - Macht - Klima. Feministische Perspektiven auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse und Gerechtigkeit, Bd. 23: Politik und Geschlecht. Opladen: Barbara Budrich 2012.

Çetin, Zülfukar: Homophobie und Islamophobie. Intersektionale Diskriminierungen am Beispiel binationaler schwuler Paare in Berlin, Bd. 3: Queer Studies. Bielefeld: transcript Verlag 2014.

Davis, Angela Y.: Rassismus, Sexismus und Klassenkampf. Münster: Unrast Verlag 2022.

Debus, Katharina/Saadi, Iven: Verletzlichkeit und Lernen zu Diskriminierung. Anregungen und Gedanken zu Safer und Braver Spaces in der Bildungsarbeit. Online unter: katharina-debus.de/wp-content/uploads/Debus-Saadi-Verletzlichkeit-Bildung-Safer-Braver.pdf. Berlin: Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V. 2023. Zuletzt abgerufen am 20.09.2023.

Dietze, Gabriele: Sexualpolitik. Verflechtungen von Race und Gender, Band 55: Politik der Geschlechterverhältnisse. Frankfurt: Campus Verlag 2017.

Hark, Sabine: Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2001.

Haschemi Yekani, Elahe / Magdalena Nowicka / Tiara Roxanne: Andere Sichtweisen Auf Intersektionalität. Revisualising Intersectionality. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2023.

Hess, Susanne: Intersektionalität revisited. Empirische, theoretische und methodische Erkundungen, Kultur und soziale Praxis. Bielefeld: Transcript 2011.

Hill Collins, Patricia: Intersektionalität als kritische Sozialtheorie. Münster: Unrast Verlag 2023.

hooks, bell: Die Bedeutung von Klasse. Warum die Verhältnisse nicht auf Rassismus und Sexismus zu reduzieren sind. 3. Auflage. Münster: Unrast 2021.

Kerner, Ina: Differenzen und Macht. Zur Anatomie von Rassismus und Sexismus, Bd. 37: Reihe Politik der Geschlechterverhältnisse. Frankfurt am Main [u.a.]: Campus 2009.

Kelly, Natasha A. (Hrsg.): Schwarzer Feminismus. Grundlagentexte. 2. Auflage 2022. Münster: Unrast 2019.

L'Audace, Luisa: Behindert und stolz. Warum meine Identität politisch ist und Ableismus uns alle etwas angeht. Hamburg: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe 2022.

Lutz, Helma: Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes, Bd. 47: Geschlecht und Gesellschaft. 2., überarbeitete Auflage. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden 2013.

Mendel, Meron / Saba-Nur Cheema / Sina Arnold (Hrsg.): Frenemies. Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen, Bd. 3: Edition Bildungsstätte Anne Frank. Erste Auflage. Berlin: Verbrecher Verlag 2022.

Meyer, Katrin: Theorien der Intersektionalität zur Einführung. Hamburg: Junius 2019.
Perko, Gudrun / Leah Carola Czollek: Lehrbuch Gender, Queer und Diversity. Grundlagen, Methoden und Praxisfelder, Studienmodule Soziale Arbeit. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Weinheim: Beltz Juventa 2022.

Murstein, Mika: I'm a queerfeminist cyborg, that's okay. Gedankensammlung zu Anti/Ableismus. 2. Auflage. Münster: edition assemblage 2022.

Roig, Emilia: Why we matter. Das Ende der Unterdrückung. 6. Auflage. Berlin: Aufbau Verlag 2022.

Roldán Mendívil, Eleonora / Bafta Sarbo (Hrsg.): Die Diversität der Ausbeutung. Zur Kritik des herrschenden Antirassismus, Analyse. Berlin: Dietz 2022.

Shooman, Yasemin: "… weil ihre Kultur so ist". Narrative des antimuslimischen Rassismus, Kultur und soziale Praxis. Bielefeld: Transcript-Verl. 2014.

Villa, Paula-Irene / Sabine Hark: Unterscheiden und herrschen: Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart. Ein Essay zu den ambivalenten Verflechtungen von Rassismus, Sexismus und Feminismus in der Gegenwart, X-Texte zu Kultur und Gesellschaft. Bielefeld: transcript Verlag 2017.

Walgenbach, Katharina / Kerstin Palm / Gabriele Dietze / Lann Hornscheidt: Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Leverkusen: Budrich, Barbara 2012.

Wansing, Gudrun / Manuela Westphal (Hrsg.): Behinderung und Migration. Inklusion, Diversität, Intersektionalität, Cambridge Disability Law and Policy Series. Wiesbaden: Springer VS 2014.

 
Anwesenheit:Ein grundlegendes Ziel des Studiums sind auch die in den Modulhandbüchern beschriebenen Sozial- und Subjektkompetenzen im Bereich der Kommunikation und der sozialen Interaktion. Gerade diese Kompetenzen werden zu einem wesentlichen Anteil auch in der Begegnung in den Seminaren erworben. Insofern ist Ihre Teilnahme wichtig!

Für dieses Seminar ist die Teilnahme nach § 12 Abs. 6 der RahmenPO aber keine formale Voraussetzung für die Prüfung oder das Testat. Bitte beachten Sie, dass Sie sich die Inhalte und Kompetenzen, die in den Seminarsitzungen vermittelt werden, selbstständig aneignen müssen, wenn Sie nicht teilnehmen. Sie haben keinen Anspruch, dass alle Inhalte der Seminarsitzungen auch in anderer Form bereitgestellt werden, ggf. müssen sie diese selbst recherchieren und erlernen.

In Seminaren mit Referaten, Präsentationen u.ä. als Prüfungsleistung oder Testat ist eine Anwesenheit an der dafür festgelegten Sitzung in jedem Fall als Prüfungs- bzw. Testattermin erforderlich (sofern keine Regelung zum Nachteilsausgleich bzw. zur angemessenen Berücksichtigung familiärer Fürsorge eingreift).

In Seminaren mit Prüfungen/Testaten in Gruppenarbeit, Referaten, Präsentationen u.ä. müssen Sie außerdem an dem im KomVor oder im Seminar ggf. angegebenen Termin zur Abstimmung der Gruppen bzw. der Themen und Termine für Referate, Präsentationen u.ä. teilnehmen oder sich entsprechend der Angaben des/der Lehrenden bei ihm/ihr melden um das abzustimmen – ggf. müssen Sie sich dann selbst eine Gruppe suchen oder Sie werden zu einem Thema, Termin bzw. einer Gruppe zugewiesen.

 
Seminaranmeldung:Die Online-Seminaranmeldung in den Bachelor-Studiengängen, im Master Empowerment Studies und im Master Soziale Arbeit und Pädagogik mit Schwerpunkt Psychosoziale Beratung war nur bis zum 30.09.2024, 14:00 Uhr möglich.

Informationen zur Vergabe von freien Plätzen.

 
Prüfungsanmeldung und Testatanmeldung:Frist zur Prüfungs- und Testatanmeldung für dieses Seminar:
22.09.2023 bis 04.12.2023


Wenn Sie im eCampus einen Seminarplatz erhalten haben (in den Masterstudiengängen ggf. abweichende Regelungen beachten) oder wenn der*die Dozent*in Sie nachträglich im Seminar zugelassen hat, müssen Sie sich zusätzlich innerhalb der oben genannten Frist selbst im eCampus zur Prüfung bzw. zum Testat anmelden.
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(soweit nicht oben im Kommentar anders angegeben).

Die Prüfungsanmeldung (auch zur Anmeldung zum Testat) finden Sie im eCampus nach Login unter "Prüfungsverwaltung im OSSC", eine Beschreibung des Verfahrens finden Sie hier:
Infos zur Prüfungs- und Testatanmeldung >>

 
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