Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

 

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Seminardetails


aktuelles Semester: SS24
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Semester:SS19
 
Titel:

Kontext NSU: Der Nationalsozialistische Untergrund, der Rechtsstaat und 'Kein Schlussstrich'

 
 
Lehrgebiet/Studienbereich:Politikwissenschaften 
 
Scheine / Modul:BA Soz Prüfungen A 3.1/2, Modul: Gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen (Prüfungsordnungen bis 2010)
BA Soz Prüfungen A 3.1, Modul: Gesellschaftliche Strukturen und Entwicklungen (Prüfungsordnung 2011/2015/2021)
BA Soz Prüfungen S 6.1-3: Schwerpunkt: Exklusion-Inklusion-Diversity (Prüfungsordnung 2011/2015/2021)
BA Kind Prüfung SP6.1-3: Schwerpunkt: Exklusion-Inklusion-Diversity (Prüfungsordnung 2014/2015/2021)
BA Soz Prüfungen S 11.1-3: Schwerpunkt: Zivilgesellschaft (Prüfungsordnung 2011/2015/2021)

BA Kind Prüfung WA.1: Wahlmodul (Prüfungsordnung 2014/2015/2021)
BA SA/SP Prüfungen WM.1/2: Wahlmodul (Prüfungsordnungen 2011/2015)
BA SA/SP Prüfung WM.1: Wahlmodul (Prüfungsordnung 2021 ab Sommersemester 2022)
 
DozentIn:Hoffstadt, Anke, MA
 
Zeit:Montag,
14:30 Uhr bis 17:45 Uhr
(Zusätzlicher Termin - siehe Kommentar)
Seminarumfang:4 SWS
Seminarbeginn:08.04
 
Raum:03.2.003
 
Kommentar:
[editieren]

Teilnahmebeschränkung:

Dieses Seminar ist auf 30 TeilnehmerInnen beschränkt. (Seminarformat in der Regel in Gruppenarbeit: Die Seminar-Sitzungen werden jeweils in festen Dreier-Teams vorbereitet)

Inhalt:

Zwischen September 2000 und April 2007 hat der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) in Rostock, München, Nürnberg, Hamburg, Dortmund und Kassel gemordet. Die NSU-Täter*innen töteten Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleymann Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmael Yaşar, Theodorus Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Die vom NSU begangenen Sprengstoffanschläge auf ein Ladengeschäft in der Kölner Probsteigasse und auf Passant_innen und Geschäfte in der Keupstraße in Köln Mülheim verletzten zahlreiche Menschen zum Teil lebensgefährlich.

Die Ermittlungsbehörden in Bund und Ländern hatten seit der ersten uns heute bekannten Mord-Tat des NSU im September 2000 über zehn Jahre lang keine erfolgreiche Fahndungsarbeit zur Aufklärung der Mord- und Anschlagsserie leisten können. Der Appell von Hinterbliebenen-Familien, die im Frühjahr 2006, also bereits Jahre vor der Enttarnung des NSU und seiner Verbrechen, in Kassel und Dortmund Trauermärsche für die Ermordeten organisiert und dabei auf ihre Vermutung aufmerksam gemacht hatten, dass die als „Döner-Morde“ apostrophierten Morde an zehn Unternehmern mit türkischer bzw. griechischer Herkunftsgeschichte rassistisch motivierte Hinrichtungen gewesen sein könnten, blieb außerhalb der migrantischen Community ungehört.
Erst mit der Selbstenttarnung des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ am 4. November 2011 wurde erschreckend plötzlich für alle deutlich: Rechter Terror und rechte Gewalt, die aus rassistischen und extrem rechten Motiven begangen werden, sind unübersehbarer Teil der Zeitgeschichte und Gegenwart der Bundesrepublik Deutschland.

Das Seminar wird sich mit Geschichte und Konzepten rechten Terrors beschäftigen und das bisher bekannte Wissen zum "Nationalsozialistischen Untergrund" einordnen.
Zugleich beleuchtet das Seminar auch den Kontext, in dem der NSU bis heute steht:
Es geht um Strafermittlungsarbeit und Aufklärung, um die juristische "Aufarbeitung" (NSU-Prozess) und um die politischen Auseinandersetzungen und Untersuchungen zum Verhalten von Ermittlungs-, Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden (Parlamentarische Untersuchungsausschüsse) im Kontext NSU.
Zugleich soll es - auch im Rückblick auf die gesellschaftspolitischen Voraussetzungen für rechten Terror und rechte Gewalt in der BRD der 1990er Jahre - darum gehen, zu beobachten und zu analyisieren, wie heute über den NSU berichtet wird und welche Bilder von rechtem Terror und rechter Gewalt damit vermittelt werden (Sachbuch-Literatur, Romane und fiktionale Bearbeitungen, Dokumentationen, Bildungsmaterial, Presse und Journalistisches).
Schließlich widmet sich das Seminar nicht zuletzt der schwierigen Frage, welchen Platz mirgrantisches Wissen, die Stimmen der Überlebenden und Betroffenen, Erinnern und Gedenken oder Forderungen nach Perspektiven zu weiteren Aufklärungsinitativen und -bemühungen haben (können) und ob/wie sich soziale Arbeit, Kultur, Kunst oder Wissenschaft in diesem Kontext aufstellen oder eigene, menschenrechtsorientierte Positionen bezogen werden können.

Empfehlungen zu speziellen Kenntnissen und Bereitschaften:

Die Seminarteilnehmer*innen werden die inhaltlichen Detail-Schwerpunkte (nicht die Basis-Bausteine!) des Seminars in der zweiten Seminarsitzung am 15.4. gemeinsam setzen. Dafür ist es wichtig, dass sich ALLE Teilnehmer*innen VOR Seminarbeginn am 8.4.2019 damit vertraut machen, was der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) ist (Überblickswissen).

Basisliteratur zum Einstieg ist in der Seminarankündigung angegeben.

Während des Seminars erarbeiten die Teilnehmenden in Dreiergruppen einen Detailschwerpunkt. Es wird vorausgesetzt, dass die Arbeitsgruppen Zugänge zu ihren Themen selbst recherchieren und
Materialien selbständig zusammenstellen – bei Bedarf natürlich mit Unterstützung. Dazu sollten die Teilnehmenden die Bereitschaft haben, in den Dreiergruppen Aufgaben fair und angemessen zu verteilen und für die Präsentation während der Seminarsitzung gemeinsam zu bündeln und vorzutragen.

An einem evtl. separaten Termin wird aller Voraussicht nach eine Exkursion Teil des Seminares sein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ausdrücklich eingeladen, sich an der Vorbereitung der Exkursion zu beteiligen.

Arbeitsformen:

Inputs sowie Diskussionen und Auswertungen im Plenum, Lektüre und Medienarbeit, Gruppenarbeit, ggf. Exkursion

Prüfungsleistungen bzw. Testat:

Themeninput in Dreiergruppen (Vorbereitung, Präsentation, Plenumsmoderation), Hausarbeit (Formate nach Rücksprache, im Umfang entsprechend 15 Seiten)

Sonstige Informationen:

Nach Möglichkeit wird an einem separaten Termin eine Exkursion stattfinden - Details in der ersten Sitzung

Basisliteratur:

Stefan Aust/Dirk Laabs (2014): Heimatschutz. Der Staat und die Mordserie des NSU. München: Pantheon.

Andrea Röpke/Andreas Speit (2013): Blut und Ehre. Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland. Berlin: Ch. Links, S. 122-148.

Fabian Virchow (2016): Nicht nur der NSU. Eine kleine Geschichte des Rechtsterrorismus in Deutschland. Erfurt: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.

(Alle Titel sind in der Bibliothek der HS Düsseldorf verfügbar - bitte kopieren Sie sich die entsprechenden Kapitel ggf. oder weichen Sie auf Ausleih-Orte wie etwa Stadtbibliotheken aus, damit alle die Chance haben, die Literatur wahrzunehmen.)

 
Seminaranmeldung:Die Online-Seminaranmeldung in den Bachelor-Studiengängen und im Master Empowerment Studies war nur bis zum 25.03.2024, 14:00 Uhr möglich.

Informationen zur Vergabe von freien Plätzen.

 
Prüfungsanmeldung und Testatanmeldung:Frist zur Prüfungs- und Testatanmeldung für dieses Seminar:
25.03.2019 bis 23.04.2019


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