Hochschule Düsseldorf
University of Applied Sciences

 

Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften
Faculty of Social Sciences and Cultural Studies

Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis - Seminardetails


aktuelles Semester: SS25
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Semester:SS25
 
Titel:

MES 3.2 Partizipative Forschung (DI, PP)

 
 
Lehrgebiet/Studienbereich:Soziologie 
 
Scheine / Modul:Master ES Prüfung MES 3.2: Empowerment (Vertiefung) (Prüfungsordnung 2020, DI) 2 SWS
Master ES Prüfung MES 3.2: Empowerment (Vertiefung) (Prüfungsordnung 2020, PP) 2 SWS
Master ES weitere Veranstaltung MES 3.2: Empowerment (Vertiefung) (Prüfungsordnung 2020, DI) 2 SWS
Master ES weitere Veranstaltung MES 3.2: Empowerment (Vertiefung) (Prüfungsordnung 2020, PP) 2 SWS
 
DozentIn:Weidekamp-Maicher, Manuela, Prof. Dr.
 
Seminarformat:Seminar möglichst vor Ort, nur soweit das nicht möglich ist, online

(Aktuelle Planung - Die konkrete Umsetzung besprechen die Lehrenden mit den Studierenden zum Seminarbeginn in der ersten Sitzung. Hinweise zum Seminarstart finden Sie in Moodle.)
 
Zeit:Montag,
12:30 Uhr bis 14:00 Uhr
Seminarumfang:2 SWS
Seminarbeginn:24.03
 
Raum:03.2.044
 
Kommentar:
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Inhalt:

Partizipative Forschung stellt einen Forschungsstil dar, dessen zentrales Merkmal die Beteiligung von Ko-Forschenden ist. In den vergangenen Jahrzehnten sind in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen unterschiedliche theoretische Ansätze partizipativer bzw. beteiligender Forschung entstanden, die eigene methodologische Grundlagen, spezifische methodische Elemente als auch eigene, teils widersprüchliche normative bzw. politische Verständnisse enthalten. Häufig unterscheiden sie sich auch im Hinblick darauf, was unter Partizipation verstanden wird und welchem Zweck (z.B. Empowerment, Nutzen für das Projekt) Beteiligung konkret dient. Der Blick in die verschiedenen Debatten zu diesem Thema verdeutlicht jedenfalls, dass seit der Entwicklung des Stufenmodells der Bürger*innenpartizipation durch Arnstein (1969) das Wesen von Teilhabe, Macht und Empowerment in der Forschung mit Bürger*innen intensiv diskutiert wird.
In der Vergangenheit wurde partizipative Forschung vielfach als eine „bessere“ Forschung dargestellt, u.a. aufgrund der Förderung gesellschaftlicher Teilhabe, einer höheren Validität der Methoden sowie eines besseren Transfers von Ergebnissen in die Praxis. Risiken und Fallstricke wurden dagegen selten diskutiert. Mit der Zunahme partizipative Forschungsprojekte stiegen – neben den Erfahrungen des Gelingens – auch Erfahrungen des Misslingens partizipativer Vorhaben. Seit einigen Jahren lässt sich daher eine stärkere Auseinandersetzung mit spezifischen Problemen des Ko-Forschens beobachten. Die Diskrepanz zwischen theoretischem Ideal und praktischen Herausforderungen wird nicht selten zum Gegenstand von Publikationen gemacht, was zu einer differenzierteren Sicht auf partizipative Forschung führt.
In dem Seminar wird es im ersten Teil darum gehen, die Grundlagen partizipativer Forschung kennenzulernen und Einblicke in ausgewählte Ansätze zu erhalten. Dabei soll es – historisch betrachtet – sowohl um ältere, z.B. Participatory Action Research (PAR), als auch neuere Ansätze gehen. Nach der Auseinandersetzung mit ausgewählten theoretischen Grundlagen wird es im zweiten Teil des Seminars um die praktische Durchführung partizipativer Forschung gehen. Anhand empirischer Studien, die verschiedene methodische Elemente partizipativer Forschung enthalten, werden Möglichkeiten sowie Grenzen partizipativen Forschens diskutiert. Darüber hinaus werden ethische Aspekte partizipativer Forschung betrachtet. Der dritte Teil des Seminars befasst sich mit partizipativer Forschung unter Betrachtung unterschiedlicher Adressat*innengruppen. Hier wird es darum gehen, Besonderheiten bei der Beteiligung spezifischer Ko-Forscher*innen ins Visier zu nehmen und kritisch zu reflektieren, wie partizipative Forschung etwa zur Ko-Konstruktion von Wissen beitragen kann. Das Seminar verfolgt die Intention, ein differenziertes, kritisches Verständnis partizipativer Forschung zu vermitteln und zu reflektieren, ob und wie ihr zentrales Ziel – die Förderung von Empowerment – realisiert werden kann.

Arbeitsformen:

Das Seminar wird in Präsenz durchgeführt. Die Arbeitsformen umfassen Vorträge und Präsentationen der Dozentin, Präsentationen der Studierenden, Literaturarbeit, Diskussionen.

Prüfungsleistungen bzw. Testat:

Referat (im Umfang von 30 Minuten pro Person) inkl. Präsentation und der Leitung bzw. Moderation einer anschließenden themenbezogenen Diskussion. Die Referate sollen sich insbesondere mit der Beteiligung spezifischer Zielgruppen befassen und die Spezifika partizipativer Forschung – insbesondere auf der Grundlage empirischer Studien - mit ihnen herausarbeiten.

Sonstige Informationen:

Dieses Seminar ist ein 2-SWS-Angebot im Modul MES 3.2, das in Kombination mit einem anderen 2-SWS-Angebot für die Prüfung zu MES 3.2 qualifiziert. Die Studierenden wählen, in welchem der beiden Seminare sie die Prüfungsleistung ablegen.

Basisliteratur:

Arnstein, S. (1969). A ladder of citizen participation. Journal of the American Institute of Planers, 4, 216–224.
Bär, G. & Schaefer, I. (2021). Community Health und partizipative Forschung. In: H. Schmidt-Semisch & F. Schorb (Hrsg.), Public Health, Sozialwissenschaftliche Gesundheitsforschung, S. 259-283. Wiesbaden: Springer VS.
Bergold, J. & Thomas, S. (2020). Partizipative Forschung. In G. Mey & K. Mruck (Hrsg.), Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie, S. 113–133. Wiesbaden: Springer.
Bethmann, A., Behrisch, B. & von Peter, S. (2021). Förder- und Rahmenbedingungen für Partizipative Gesundheitsforschung aus Projektsicht. Bundesgesundheitsplatt, 64, 223–229.
Clar, C. & Wright, M.T. (2020). Partizipative Forschung im deutschsprachigen Raum - eine Bestandsaufnahme. Alice Salomon Hochschule für Berlin.
Cargo, M. & Mercer, S. L. (2008). The value and challenges of participatory research: Strengthening its practice. Annual Review of Public Health, 29, 325–50.
Higginbottom, G. & Liamputtong, P. (2015). What is participatory research? Why do it? In G. Higginbottom & P. Liamputtong (Hrsg.), Participatory Qualitative Research Methodologies in Health, S. 1-21. London: SAGE.
Kara, H. (2018). Democratizing research in practice. In R. Iphofen & M. Tolich (Hrsg.), The SAGE Handbook of Qualitative Research Ethics, S. 103–113. London: SAGE.
Mitchell, C., De Lange, N. & Moletsane, R. (2018). Participatory Visual Methodologies: Social Change, Community and Policy. London: SAGE.
Pigorsch, S. (2021). Widersprüche der Sozialen Arbeit an der Partizipation. Zu Praktiken der Blockierung in gemeinwesenorientierten Partizipationssettings. Soziale Passagen 13 (1), 183–187.
Scheu, B. & Autrata, O. (2013). Partizipation und Soziale Arbeit. Einflussnahme auf das subjektiv Ganze. Wiesbaden: Springer VS.
Straßburger, G. & Rieger, J. (Hrsg.) (2014). Partizipation kompakt. Weinheim: Beltz Juventa.
Tritter, J. Q. & McCallum, A. (2006). The snakes and ladders of user involvement: Moving beyond Arnstein. Health Policy, 76, 156–168.
Von Unger, H. (2014). Partizipative Forschung. Einführung in die Forschungspraxis. Wiesbaden: Springer VS.

 
Anwesenheit:Ein grundlegendes Ziel des Studiums sind auch die in den Modulhandbüchern beschriebenen Sozial- und Subjektkompetenzen im Bereich der Kommunikation und der sozialen Interaktion. Gerade diese Kompetenzen werden zu einem wesentlichen Anteil auch in der Begegnung in den Seminaren erworben. Insofern ist Ihre Teilnahme wichtig!

Für dieses Seminar ist die Teilnahme nach § 12 Abs. 6 der RahmenPO aber keine formale Voraussetzung für die Prüfung oder das Testat. Bitte beachten Sie, dass Sie sich die Inhalte und Kompetenzen, die in den Seminarsitzungen vermittelt werden, selbstständig aneignen müssen, wenn Sie nicht teilnehmen. Sie haben keinen Anspruch, dass alle Inhalte der Seminarsitzungen auch in anderer Form bereitgestellt werden, ggf. müssen sie diese selbst recherchieren und erlernen.

In Seminaren mit Referaten, Präsentationen u.ä. als Prüfungsleistung oder Testat ist eine Anwesenheit an der dafür festgelegten Sitzung in jedem Fall als Prüfungs- bzw. Testattermin erforderlich (sofern keine Regelung zum Nachteilsausgleich bzw. zur angemessenen Berücksichtigung familiärer Fürsorge eingreift).

In Seminaren mit Prüfungen/Testaten in Gruppenarbeit, Referaten, Präsentationen u.ä. müssen Sie außerdem an dem im KomVor oder im Seminar ggf. angegebenen Termin zur Abstimmung der Gruppen bzw. der Themen und Termine für Referate, Präsentationen u.ä. teilnehmen oder sich entsprechend der Angaben des/der Lehrenden bei ihm/ihr melden um das abzustimmen – ggf. müssen Sie sich dann selbst eine Gruppe suchen oder Sie werden zu einem Thema, Termin bzw. einer Gruppe zugewiesen.

 
Seminaranmeldung:Die Online-Seminaranmeldung in den Bachelor-Studiengängen, im Master Empowerment Studies und im Master Soziale Arbeit und Pädagogik mit Schwerpunkt Psychosoziale Beratung war nur bis zum 17.03.2025, 14:00 Uhr möglich.

Informationen zur Vergabe von freien Plätzen.

 
Prüfungsanmeldung und Testatanmeldung:Frist zur Prüfungs- und Testatanmeldung für dieses Seminar:
21.03.2025 bis 08.04.2025


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